Erwin Piscator

deutscher Theaterleiter; leitete u. a. die von ihm 1927 gegründete "Piscatorbühne am Nollendorfplatz" in Berlin und das "Roof-Top-Theatre" in New York; 1938 Emigration in die USA; als Gastregisseur international tätig; Inszenierungen u. a.: "Des Kaisers Kuli", "Die Räuber", "Requiem für eine Nonne", "Die Fliegen", "Beckett oder die Ehre Gottes", "Tod eines Handlungsreisenden"

* 17. Dezember 1893 Ulm/Krs. Wetzlar (heute zu Greifenstein/Lahn-Dill-Krs.)

† 30. März 1966 Starnberg/Bayern

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 24/1966

vom 6. Juni 1966 , ergänzt um Meldungen bis KW 35/2022

Wirken

Erwin Piscator wurde am 17. Dez. 1893 in Ulm, Krs. Wetzlar, als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er entstammt einem alten, evangelischen Pastorengeschlecht. Ein Vorfahr hat um 1600 den Familiennamen Fischer latinisiert und eine neue Bibelübersetzung herausgegeben.

E.P. studierte zunächst Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Marburg und München, wandte sich aber bald der Bühne zu. 1914 war er Volontär am Münchner Hoftheater. 1915 rückte er ins Feld, fand aber 1916 an einem Fronttheater wieder Anschluß an seinen Beruf. Das Kriegserlebnis verstärkte seine pazifistischen und sozialistischen Neigungen, nach dem Ausbruch der Revolution bekannte er sich offen zum Kommunismus. 1919 gründete er ...